24.05.2022
Ein fulminant vielfältiges, inspirierendes und prominent besetztes Programm mit bahnbrechender Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart erwartet das Publikum bei 231 Veranstaltungen in der neuen Saison 2022/23 ZUKUNFT(S)MUSIK. AUSBLICK – AUFBRUCH – AVANTGARDE im Brucknerhaus Linz. Werke, die zu ihrer Entstehungszeit nicht einfach nur neu, sondern visionär waren, Musik, die auf ihre Zeitgenoss*innen geradezu erschütternd modern wirkte, Musik des Wandels und der Zukunft stehen in der neuen Saison im Fokus. Es geht um Musik, die, als sie geschrieben wurde, im emphatischen Sinne neu war und es dadurch nicht selten bis heute geblieben ist. Musik, die nach menschlichem Ermessen ewig modern sein wird, weil sie nicht spurlos an den sie Hörenden vorüberzieht, sondern Ausblicke eröffnet, indem sie über sich selbst hinausweist, und das Publikum jedes Mal aufs Neue in eine Zukunft trägt, die nichts mit der Zeit zu tun hat, die verstreicht, während sie erklingt. Es geht um Werke, die den Ausbruch aus dem Gefängnis der Konventionen und den Aufbruch in bis dahin unerhörte Klangwelten wagen. Es geht um Musik, die verwandelt, wenn sie gehört wird.
Es werden Werke präsentiert, die so revolutionär und wirkmächtig waren, dass man mit Gewissheit sagen kann, die Musikgeschichte wäre ohne sie anders verlaufen. Es stehen bahnbrechende Innovationen, die Erfindung neuer Gattungen, die Etablierung neuer kompositorischer Techniken sowie formale und instrumentatorische Experimente im Mittelpunkt. Aber auch spannende Komponist*innen, deren Schaffen quer steht zur eigenen Zeit oder sogar in Auflehnung gegen diese Zeit entstand, stellt die Saison 2022/23 vor. Zukunftsweisende Meisterwerke und kaum bekannte Klangvisionen sind in der kommenden Saison zu hören.
Jede Menge Überraschungen und neue Reihen wie FilmMusik und Showtime garantieren grandiose Konzerte der verschiedensten Genres, auch von Rock und Pop bis zur Weltmusik, wenn sich heimische und internationale Stars des Showbusiness wie Maya Hakvoort, Lukas Perman, Missy May, die Downbeat-Legenden Kruder & Dorfmeister und Rockröhre Suzi Quatro im Brucknerhaus Linz die Ehre geben.
Gleich zwei Mal verwandelt sich der Große Saal des Brucknerhauses Linz in einen Kinosaal mit neuer Livemusik zu alten Filmen. Erinnert wird damit an die revolutionäre Verbindung von bewegtem Bild und Ton in der Stummfilmzeit. Metropolis und Das alte Gesetz werden neu vertont, mit Live-Elektronik und Orgelklängen sowie dem Jewish Chamber Orchestra Munich. Eindrucksvolle und spannende Konzert- und Filmerlebnisse, die man keinesfalls versäumen sollte!
Genauso finden aber beliebte Fixpunkte, Highlights oder außergewöhnliche Spielorte wie das Schlossmuseum Linz in der nächsten Saison ihren Platz. Natürlich geht auch die Erfolgsgeschichte des Jungen Brucknerhauses Linz weiter: Die mini.music-Stars Antonella und Clown Pepp begeben sich auf Entdeckungsreise in die unendlichen Weiten des Weltraums. Der beliebteste midi.music-Detektiv von ganz Linz, Tritonus, empfängt das junge Publikum mit phantastischen Abenteuern und spannenden Musikrätseln.
Geboten werden natürlich auch wieder gewohnt erstklassige Orchester- und Kammermusikkonzerte, Klavierrecitals, Liederabende, Orgelkonzerte, Auftritte junger Talente, der beliebte Musikalische Adventkalender, Weltmusik, jazzige Klänge und die sommerlichen Serenaden. Topstars aus der Welt der Klassik, lebende Legenden, Publikumslieblinge und beeindruckende Newcomer werden in der Saison 2022/23 begeistern und die Stars am Dirigent*innenpult die faszinierendsten Orchester durch phantastische Konzertabende mit exquisiten Programmen führen.
Stargespickte Konzerte mit zukunftsweisender Musik aus knapp 250 Jahren versammeln die zehn Konzerte der beliebten Reihe Das Große Abonnement: Der Chefdirigent des Londoner Royal Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko, Publikumsliebling Markus Poschner und ‚sein‘ Bruckner Orchester Linz, Stardirigent Jukka-Pekka Saraste mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem jungen kanadischen Geiger Timothy Chooi, Laurence Equilbey mit dem Insula Orchestra, Andrey Boreyko mit den Prager Symphonikern und der international gefragten Pianistin Yulianna Avdeeva, der dänische Stardirigent Thomas Dausgaard und der Weltklasseklarinettist Pablo Barragán, der englische Organist, Pianist und Komponist Wayne Marshall und George Li, der Shootingstar unter den US-amerikanischen Pianisten, Martin Haselböck und ‚sein‘ Orchester Wiener Akademie mit dem Violinvirtuosen Sergey Malov, Riccardo Chailly und die Filarmonica della Scala, Stardirigent François-Xavier Roth und das weltberühmte Originalklangorchester Les Siècles sind die Dirigent*innen, Orchester und Solist*innen der großartigen Orchesterkonzerte in der Reihe Das Große Abonnement.
Constantin Trinks und das Tonkünstler-Orchester, das Nationale Sinfonieorchester der Ukraine und sein Chefdirigent Wolodymyr Sirenko, die finnische Dirigentenlegende Leif Segerstam, der nach 20 Jahren ins Brucknerhaus Linz zurückkehrt, und der junge ungarische ‚Wundertrompeter‘ Tamás Pálfalvi, Reinhard Goebel und die Camerata Salzburg, der junge Vorarlberger Pianist Aaron Pilsan, das junge Kammerorchester Eroica Berlin und der junge Dirigent Jakob Lehmann sind gemeinsam mit Stefan Gottfried und dem Concentus Musicus Wien die Stars der Sonntagsmatineen in der Saison 2022/23.
Rebekka Bakken, die norwegische Künstlerin mit der Drei-Oktaven-Stimme, der Multi-Perkussionist und Senkrechtstarter Christoph Sietzen, der berühmte Theaterdramaturg, Regisseur und Autor Hermann Beil, die Starsopranistin Sarah Maria Sun mit dem Pianisten Jan Philip Schulze, einem der gefragtesten Liedbegleiter unserer Zeit, das weltberühmte Emerson String Quartet, vom Time Magazine zu „America’s greatest quartet“ gekürt, das Quatuor Danel und das renommierte Quatuor Diotima, das international gefragte Ensemble Diderot, die Starhornistin Marie-Luise Neunecker, die Geigerin Antje Weithaas, die Pianistin Silke Avenhaus, die Klavierlegende Elisabeth Leonskaja, die ukrainische Pianistin Olga Zado, die bei ihrem Brucknerhaus-Debüt im Rahmen der Ukrainischen Dienstage stürmisch gefeiert wurde, und der Starpianist Pierre-Laurent Aimard werden das Brucknerhaus-Publikum mit ihrem Können, ihrem Charme und ihren Programmen verzaubern.
Die preisgekrönte und international erfolgreiche Organistin Mari Fukumoto, Brucknerhaus-Orgelkustos Martin Riccabona sowie Komponist und Organist Franz Danksagmüller sorgen für spektakuläre Momente, wenn sie die „Königin der Instrumente“ zum Klingen bringen. Danksagmüller bringt frischen Wind ins Brucknerhaus Linz, wenn er zu Fritz Langs Metropolis den Großen Saal mit auf der Orgel improvisierter und um Live-Elektronik ergänzter Filmmusik zum Beben bringen wird.
Ungewöhnliche und spannende Programme mit beliebten und berühmten Schauspielstars wie Caroline Peters (gemeinsam mit dem Harfenisten Christoph Bielefeld), Kabarettist und Kammerschauspieler Erwin Steinhauer und Publikumsmagnet Heikko Deutschmann lassen Texte und Töne aufeinandertreffen. Die TV- und Bühnenstars werden auf der Bühne des Mittleren Saals des schönsten Konzerthauses an der Donau das Publikum in ihren Bann ziehen, denn auch Literatur, die mit Musik in Dialog tritt, steht in der Saison 2022/23 unter dem Titel WortKlang auf dem Spielplan.
Aber auch die Reihe Jazz bringt große Stars nach Linz: Chanda Rule, aufgewachsen in der Gospelszene im Süden Chicagos, das legendäre Count Basie Orchestra, das mit einer Reihe von Grammy Awards ausgezeichnet wurde und weltweit für ausverkaufte Konzerte sorgt, die Jazzsängerin Carmen Bradford und die Blues- und Boogie-Woogie-Stars Bernd Lhotzky und Günther Straub. Der Großmeister auf der 7-saitigen Gitarre, Yamandu Costa, weltbekannt spätestens seit dem Kinofilm Brasileirinho des finnischen Regisseurs Mika Kaurismäki, begeistert nicht nur rund um den Globus, sondern auch im Brucknerhaus Linz mit seiner atemberaubenden Technik und feurigen Interpretationen von Samba, Chôro und Tango. Frankreichs Rising Star des Jazzgesangs, Camille Bertault, und der quirlige österreichische Pianist David Helbock sind gemeinsam fesselnde Geschichtenerzähler*innen, klanglich opulent und vielseitig.
Die gefeierten Musik-Allrounder Herbert Pixner und Thomas Gansch dürfen mit ihrem Projekt Alpen & Glühen im neuen Saisonprogramm ebenfalls nicht fehlen. Die Wiener Comedian Harmonists, Dominik Maringer und das Ensemble folksmilch sorgen in der Reihe Comedy.Music für eine genussvolle Beanspruchung der Lachmuskeln.
Publikumsliebling Julia Stemberger kehrt ebenso wie Opernstar Michaela Selinger im Sommer 2023 für ein Serenaden-Programm nach Linz zurück. Maya Hakvoort, Nazide Aylin, Missy May und Lukas Perman werden bei Bond in Concert die legendären Songs aus den James Bond-Filmen vor großer Kinoleinwand Revue passieren lassen. Die Downbeat-Legenden Kruder & Dorfmeister laden zur Zeitreise in die goldene Ära des Vienna-Sound und Rockröhre Suzi Quatro gastiert mit den größten Hits aus ihrer langen Karriere, aber auch mit neuen Songs im Brucknerhaus Linz. Die südafrikanische Popdiva und Whitney-Houston-Interpretin Belinda Davids erweist ihrem unvergleichlichen Idol im Posthof ihre ganz persönliche Reverenz
Oscar Jockel zählt auch in der kommenden Saison zu den jungen Topstars. Der ehemalige Composer in Residence des Brucknerhauses Linz wird erneut mit seiner Bühnenpräsenz und seinem unvergleichlichen Kompositionsstil brillieren. Als Dirigent ist er beim Festakt zur feierlichen Eröffnung des Internationalen Brucknerfestes Linz 2022 am 11. September zu erleben, neue Werke sind im Neujahrskonzert am 1. Jänner 2023, in einem Konzert der Reihe Stars von morgen am 24. Jänner 2023 und im Konzert des Quatuor Diotima in der Reihe Streichquartette am 2. Juni 2023 zu hören.
Die mini.music-Stars Antonella (Judith Koblmüller) und Pepp (Kevin Bianco) begeben sich auf eine schwungvolle Musik-Raum-Reise in die unendlichen Weiten des Universums und Publikumsliebling Jakob Kajetan Hofbauer wird in seiner Rolle als Noten-Detektiv Tritonus die Herzen der Fans des Jungen Brucknerhauses Linz höher schlagen lassen.
Auf dem Programm der Saison 2022/23 stehen Werke, die, wie zum Beispiel Ludwig van Beethovens ‚Neunte‘, seine späten Klaviersonaten und Streichquartette, die Symphonie fantastique von Hector Berlioz oder Igor Strawinskis Le sacre du printemps, so revolutionär und wirkmächtig waren, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, die Musikgeschichte wäre ohne sie anders verlaufen. Die Konzerte erinnern an bahnbrechende Innovationen, zu denen die von Claudio Monteverdi mit der sogenannten Seconda prattica eingeläutete musikästhetische Zeitenwende zählt, an die Erfindung neuer Gattungen, wie das Bläserquintett oder die Vokalsinfonie, und an die Etablierung neuer kompositorischer Techniken, etwa das maßgeblich von Franz Liszt entwickelte Prinzip der Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit. Darüber hinaus werden formale und instrumentatorische Experimente hörbar gemacht, auch wenn diese zuweilen scheiterten oder eine Entwicklung anstießen, die in einer Sackgasse endete, in der sich beispielsweise einst als zukunftsträchtig angesehene Instrumente wie der Geißbock, die Maultrommel oder das Farbenklavier wiederfanden.
Ein Fokus liegt auf Komponist*innen, darunter Wolfgang Amadé Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Charles Ives, Arnold Schönberg und Luigi Nono, die aus der Tradition schöpften und doch mit ihr brachen. Komponist*innen, deren Schaffen quer steht zur eigenen Zeit oder sogar in Auflehnung gegen diese Zeit entstand, was ihnen zumeist das Unverständnis und die Ablehnung der Mitwelt eintrug und sie zu „Zeitgenosse[n] der Zukunft“ machte, wie Kurt Blaukopf das mit Recht für Gustav Mahler postulierte. Damit zählten sie zur Avantgarde, teilweise lange bevor dieser Begriff aus der französischen Militärsprache überhaupt mit den schönen Künsten in Verbindung gebracht wurde.
„Die Zukunft“, hat Karl Valentin mit einem seiner berühmtesten Bonmots gespottet, „war früher auch besser.“ Was hier aufs Korn genommen wird, ist ein allzu menschlicher Mechanismus: Die Verklärung der Vergangenheit als „gute alte Zeit“ nährt in einer Gegenwart, die düsterer erscheint als sie ist, die Sehnsucht nach einer Zukunft, in der es endlich wieder so wird, wie es nie war. Das abwechslungsreiche und breitgefächerte Programm der Saison 2022/23 mit zukunftsweisender Musik vom Mittelalter bis zur Moderne lässt demgegenüber hörend zu der Erkenntnis gelangen, dass zumindest die musikalische Zukunft heute nicht schlechter ist als zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit. Im Gegenteil: Musik hat Zukunft, denn Musik ist Zukunft! Wir müssen ihr nur zuhören, mit offenen Ohren und ohne Furcht vor dem Neuen und Unbekannten. Dann ist auch unsere Zukunft Musik.
Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise durch die weitgehend dem Thema „Zukunft(s)Musik. Ausblick – Aufbruch – Avantgarde“ gewidmete Saison und wählen Sie in Ruhe „Ihre“ Konzerte aus. Bitte beachten Sie dabei, dass viele Veranstaltungen auch im Abonnement buchbar sind und Sie als Abonnent*in des Brucknerhauses zahlreiche Vorteile genießen.
Buchungen können Sie mühelos über unseren Online-Ticketshop selbst durchführen. Ihre Bestellungen nehmen wir aber auch gerne vor Ort, telefonisch oder per E-Mail entgegen. Mit diesem neuen Programm laden wir Sie herzlich dazu ein, die kommende Konzertsaison intensiv zu genießen und viele musikalische Glücksmomente im Brucknerhaus Linz zu erleben.
Wir freuen uns auf Sie!
Zum Download: Saisonprogramm 2022/23 ( PDF |24.45 MB)