Traditionelle Tänze
Drei bedeutende Komponistinnen aus drei Ländern mit drei ganz verschiedenen Herangehensweisen an nationale musikalische Traditionen stehen im Fokus des Konzerts, das der renommierte US-amerikanische Dirigent Eugene Tzigane mit den Prager Symphonikern und dem französischen Ausnahmepianisten Lucas Debargue auf die Bühne des Großen Saales im Brucknerhaus Linz bringt. Die tschechische Komponistin Vítězslava Kaprálová, eine Schülerin ihres berühmten Landsmannes Bohuslav Martinů, verflocht in ihrer Suita Rustica Volkslieder und -tänze ihrer Heimat mit einer modernen, stark von Igor Strawinskis Neoklassizismus beeinflussten Tonsprache. Die Polin Grażyna Bacewicz zitierte in ihrem zum 100. Todestag Frédéric Chopins entstandenen Klavierkonzert polnische Volkslieder und griff im furiosen Finale einen traditionellen Oberek-Tanz auf. Amy Beach hingegen beschäftigte sich, inspiriert von Antonín Dvořáks zeitgleicher Auseinandersetzung mit amerikanischer Musik, mit volkstümlichen englischen, irischen und schottischen Melodien, die sie in ihrer den Titel Gaelic (Gälisch) tragenden, dem Bruckner-Schüler Emil Paur gewidmeten Sinfonie e-moll verarbeitete, der ersten von einer US-amerikanischen Frau komponierten und veröffentlichten Sinfonie überhaupt.
Vítězslava Kaprálová (1915–1940)
Suita Rustica für Orchester, op. 19 (1938)
Grażyna Bacewicz (1909–1969)
Konzert für Klavier und Orchester (1949)
– Pause –
Amy Beach (1867–1944)
Sinfonie (Gaelic) e-moll, op. 32 (1894–96)
Lucas Debargue | Klavier
Prager Symphoniker
Eugene Tzigane | Dirigent
Für Konzertbesucher*innen findet um 18:30 Uhr (bei freiem Eintritt) eine Konzerteinführung durch Mag. Jan David Schmitz, Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte, statt.