Patricia Kopatchinskaja ist eine in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Geigerin, die sich nicht mit der Wiederholung des schon Bekannten zufriedengibt, sondern ständig auf der Suche nach neuen, augen- und ohrenöffnenden musikalischen Wegen ist. Bezeichnenderweise präsentiert sie gemeinsam mit Mirga Gražinytė-Tyla und dem Orchestre Philharmonique de Radio France ein nicht minder außergewöhnliches Werk: Alban Bergs Violinkonzert, das dieser nach dem frühen Tod der Tochter von Walter Gropius und Alma Mahler-Werfel komponierte und daher »Dem Andenken eines Engels« widmete. Eingebettet ist das Werk in einen programmatischen Bogen, der den Verlauf eines Tages nachzeichnet: Vom impressionistisch schimmernden D’un matin de printemps (Von einem Frühlingsmorgen) der ebenfalls jung verstorbenen Lili Boulanger, über Joseph Haydns einzige dezidierte ›Programmsymphonie‹ mit dem Titel »Le midi« (»Der Mittag«) bis hin zum überschreiten des ›Lebensabends‹ in Richard Strauss’ Tod und Verklärung.
Lili Boulanger (1893‒1918)
D’un matin de printemps (1917‒18)
Alban Berg (1885‒1935)
Konzert für Violine und Orchester »Dem Andenken eines Engels« (1935)
‒ Pause ‒
Joseph Haydn (1732‒1809)
Symphonie Nr. 7 C-Dur Hob. I:7 »Le midi« (1761)
Richard Strauss (1864‒1949)
Tod und Verklärung op. 24 (1888–89)
Patricia Kopatchinskaja | Violine
Orchestre Philharmonique de Radio France
Mirga Gražinytė-Tyla | Dirigentin
Für Konzertbesucher*innen findet um 18:30 Uhr (bei freiem Eintritt) eine Konzerteinführung im Großen Saal statt.