Trio Lentrias © Sakher Almonem
Tu 12. Aug 25
20:00 Arcaded courtyard Landhaus Linz
Trio Lentrias
Fräulein Klarinette

 

Schaffens- oder Lebenskrisen berührten Menschen zu allen Zeiten. Johannes Brahms hatte seinem Verleger bereits seine letzte Komposition angekündigt, als er ein Jahr später in Meiningen den berühmten Klarinettisten Richard Mühlfeld hörte. Der Klang von »Fräulein Klarinette«, wie Brahms ihn scherzhaft nannte, faszinierte den Komponisten derart, dass er zu neuem Schaffensdrang fand und neben dem berühmten Klarinettenquintett und zwei Sonaten zunächst ein Klarinettentrio schrieb. Auch Michael Glinka wählte die Klarinette als Melodieinstrument, als er sich mit der Komposition seines Trio pathétique über seinen physischen und psychischen Zusammenbruch hinweghalf, den er während einer Italienreise erlitten hatte. Und bis heute scheinen die Klarinette wie auch die Musik im Allgemeinen ihre Heilkraft nicht verloren zu haben: Den Erfahrungen der Corona-Pandemie begegnete der Salzburger Klarinettist und Komponist David Lehner mit der Komposition seiner melancholischen, aber doch zur Heiterkeit findenden Sonate für Klarinette und Klavier. All dem stellt das Trio Lentrias Tanz und Chaconne des australischen Komponisten Daniel Linton-France gegenüber, die den nie alt werdenden Zwiespalt zwischen Körper und Geist beschreiben – wer wird zuerst ermüden?

Programme

Michail Glinka 1804–1857

Trio pathétique für Klarinette, Violoncello und Klavier // 1832


David Lehner * 1990

Sonate für Klarinette und Klavier // 2022


Daniel Linton-France * 1973

Tanz und Chaconne aus der Reiseoper Episoden von Kerel und Galvin // 2012, 2015


Johannes Brahms 1833–1897

Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll op. 114 // 1891

Lineup

Trio Lentrias

Herbert Hackl | Klarinette

Annekatrin Flick | Violoncello

Stefanos Vasileiadis | Klavier