In seiner Auseinandersetzung mit dem Werk Anton Bruckners geht das Internationale Brucknerfest Linz auch unkonventionelle Wege und erweist dem großen Erneuerer der Sinfonie vielleicht gerade dadurch am eindrucksvollsten seine Reverenz. Einer dieser Wege führt aus dem Konzertsaal hinaus in den öffentlichen Raum, wo sowohl die kulturpolitische Überzeugung der Stadt Linz als auch jene der LIVA, nämlich Kunst und Kultur allen Menschen zugänglich zu machen, eine aufsehenerregende Umsetzung erfährt.
Klang-Kunst nennt sich das heurige Projekt des Internationalen Brucknerfestes Linz, das vom 5. bis zum 9. September 2022 an verschiedenen Plätzen der Linzer Innenstadt – konkret im Freiraum des LENTOS Kunst museums Linz im Donaupark, auf dem OK-Platz sowie dem Hauptplatz – bei freiem Eintritt stattfindet.
Wie der Titel schon sagt, gehen Klang und Kunst, also Musik und bildende Kunst, dabei eine Verbindung ein. Studierende der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, unserer Kooperationspartnerin bei diesem Projekt, werden Sinfonien Anton Bruckners als Inspirationsquellen nutzen, um vor Publikum, also in Echtzeit, Werke aus den drei Bereichen Action Painting, Skulptur und Graffiti zu schaffen. Klang-Kunst bietet somit eine spannende Auseinandersetzung mit Bruckners Musik. Lassen Sie sich dieses besondere Ereignis nicht entgehen …
Anton Bruckner (1824–1896)
Sinfonie Nr. 9 d-moll, WAB 109 (1887, 1891–96)
I & II Sheida Ramhormozihosseinizadeh
I & II Mani Ramhormozihoseinizadeh
III Judy Fugoso
IV Shafiq Nawabi
Am 11. September werden die entstandenen Arbeiten im Rahmen des Festaktes sowie des Eröffnungskonzertes des Internationalen Brucknerfestes Linz 2022 im Brucknerhaus Linz ausgestellt.
Sheida Ramhormozihosseinizadeh
Mani Ramhormozihoseinizadeh
Judy Fugoso
Shafiq Nawabi
Sheida Ramhormozihosseinizadeh
Sheida Ramhormozihosseinizadeh stammt aus dem Iran; sie studierte in ihrer Heimatstadt Teheran Bildende Kunst und Grafikdesign. 2018 zog sie nach Linz, wo sie derzeit Bildende Kunst mit Schwerpunkt Bildhauerei – transmedialer Raum an der Kunstuniversität studiert. Nach dem Bachelorabschluss der akademischen Studiengänge im Bereich Bildende Kunst begann sie allmählich, die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Technik zu verstehen. Sie arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und präsentiert diese meist als Installationskunst.
„The relationship between the public and the artists is complex and difficult to explain. I try to find a fine line between using this critical energy creatively and pandering to it.“
Mani Ramhormozihoseinizadeh
Mani Ramhormozihoseinizadeh wurde in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren. Nach dem Abschluss seines Diplomstudiums der Mathematik wechselte er aufgrund seines großen Interesses für die bildende Kunst das Studienfach. Zunächst studierte er Bildhauerei an der Kunstuniversität seiner Heimatstadt, bevor er nach Österreich kam, wo er zurzeit im Studiengang Plastische Konzeptionen / Keramik an der Kunstuniversität Linz eingeschrieben ist.
„I do art for understanding the world in a different way and expressing my thoughts in art language with my artworks.“
Judy Fugoso
Judy Fugoso studiert derzeit Bildende Kunst mit Schwerpunkt Bildhauerei – transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz. Bevor sie 2021 ihr Studium wieder aufnahm, hat sie in verschiedenen Bereichen gearbeitet, die aber stets Berührungspunkte mit der Kunst hatten. Ihre künstlerischen Arbeiten und Studien befassen sich meist mit der Darstellung von Beobachtungen in Übergangsphasen oder Höhepunkten, Momenten der Einsamkeit und Ruhe als eine Form der Heilung, des Widerstands oder des Fortschreitens. Dies geschieht mittels einer Mischung von verschiedenen Medien, Klängen und Videos. Da sie ihre Kindheit in einem Archipel verbracht hat, sind Wasser und Fluidität wiederkehrende Themen beziehungsweise eine wichtige Ebene ihrer Werke.
„For this performance they will be embodying the sound movements of Brucknerʼs Symphony No. 9 in D minor in a sculpture that is completed along with other artists by the end of the symphony.“
Shafiq Nawabi
Shafiq Nawabi stammt aus Afghanistan, wo er seine Kindheit und Jugend bis zum Ablegen der Matura 2011 verbracht hat. Seit 2015 lebt er in Österreich und hat 2019 das Studium im Fach Fashion & Technology an der Kunstuniversität Linz aufgenommen. Neben dem Studium hat er unter anderem als technischer Assistent für die Ausstellungen BestOFF, Textile Stein und die Namatian film production gearbeitet.
„Ich bin offen und möchte die Kunstwelt verstehen, weil ich leidenschaftlich dabei bin. Ich bin an jeder Richtung der Kunst interessiert. Ich denke, dass Kunst und Musik immer eine gute Kombination sind, weil Kunst und Musik keine Sprache haben, man muss sie nur verstehen.“
MO | 5 SEP | 18:00
Action Painting im Freiraum des LENTOS Kunstmuseums Linz
DI–DO | 6–8 SEP | 18:00
Skulpturen am Hauptplatz
FR | 9 SEP | 18:00
Graffiti am OK-Platz