»Unsere Sängerin heißt Josefine. Wer sie nicht gehört hat, kennt nicht die Macht des Gesanges.« Mit diesen Worten beginnt die letzte Erzählung, die Franz Kafka zeit seines Lebens verfasste. Der Text erzählt vom Volk der Mäuse und ihrem ambivalenten Verhältnis zur Sängerin Josefine, die mit ihrem Gesang den eintönigen Alltag der Mäuse bereichert. Zugleich behandelt der Text in seiner Reflexion über die Beziehung von Künstler:in und Publikum auch Kafkas eigenes Selbstverständnis als Autor und grundsätzliche Fragen zur Bedeutung von Kunst für unser gesellschaftliches Zusammenleben, die auch heute noch brandaktuell sind. Johannes Silberschneider, nicht zuletzt bekannt aus der Fernsehserie Kafka aus dem Jahr 2024, erweckt Josefine und ihr Mäusevolk zum Leben, begleitet vom Merlin Ensemble, das passend dazu Arrangements von Puccini-Arien mit Werken der Wiener Schule kombiniert.
Franz Kafka
Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse. Erzählung
verschränkt mit Arien und Liedern ohne Worte von
Gioachino Rossini // 1792–1868
Felix Mendelssohn Bartholdy // 1809–1847
Giacomo Puccini // 1858–1924
Giuseppe Verdi // 1813–1901
und anderen
Johannes Silberschneider | Lesung
Merlin Ensemble Wien
Martin Walch | Violine
Luis Zorita | Violoncello
Till Alexander Körber | Klavier & Arrangement