Tenebrae Choir © Chris O'Donovan
Mi 25 Sep 24
19:30 Alter Dom Linz
Tenebrae Choir

Zwei Chorkonzerte im Alten Dom

Anton Bruckner verstand sich selbst ausdrücklich „als Symphoniker“ und strebte als solcher nach Anerkennung, war aber bis zur Mitte der 1880er-Jahre, als der Erfolg der Sinfonie Nr. 7 E-Dur endlich zu einem gesteigerten Interesse an seinem sinfonischen Schaffen führte, in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem ein berühmter Orgelimprovisator und Komponist erfolgreicher Sakralmusik. Hierzu zählen nicht nur seine großen Messen oder das Te Deum, sondern ebenso eine Vielzahl liturgischer Einzelwerke, die über einen Zeitraum von rund 50 Jahren hinweg zu den verschiedensten Anlässen und für die unterschiedlichsten Besetzungen entstanden.

Mit zwei reinen, aber dennoch außerordentlich abwechslungsreichen Bruckner-Programmen nimmt sich der 2001 von Nigel Short gegründete und bis heute von ihm geleitete Tenebrae Choir, der längst zu den führenden Vokalensembles der Welt zählt, dieses Repertoires an und präsentiert an zwei aufeinanderfolgenden Abenden im Alten Dom das gesamte geistliche A-cappella- sowie orgel- (beziehungsweise klavier-) und/oder posaunenbegleitete Chorwerk des Jubilars, zu dem noch einige Lieder für Singstimme und Orgel hinzukommen. Neben beliebten Motetten wie dem Ave Maria, dem „Christus factus est“ oder dem „Locus iste“ ist dabei auch manch unbekanntes Stück zu hören, das kennenzulernen sich lohnt, und die eine oder andere Rarität zu entdecken, darunter etwa die beiden von Franz Joseph Aumann – der von 1755 an bis zu seinem Tod im Jahre 1797 im Stift St. Florian als Regens Chori wirkte – stammenden Responsorien „Ecce quomodo moritur justus“ und „Tenebrae“, zu denen Bruckner 1878 jeweils einen dreistimmigen Posaunensatz hinzukomponierte.

Programm

Anton Bruckner (1824–1896)

„Pange lingua“. Hymnus C-Dur für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 31, Nr. 2 (1891)

In Sanctum Angelum custodem. Hymnus g-moll für vierstimmigen Männerchor a cappella, WAB 18, Nr. 2 (1886)

„Tantum ergo“. Hymnus As-Dur für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 41, Nr. 2 (1846, rev. 1888)

„Virga Jesse floruit“. Graduale e-moll für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 52 (1885)

„Salvum fac populum tuum“ F-Dur für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 40 (1884)

„Veni creator spiritus“. Hymnus F-Dur für Singstimme(n) und Orgel, WAB 50 (um 1884)

„Tantum ergo“. Hymnus Es-Dur für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 41, Nr. 3 (1846, rev. 1888)

„Ave Maria“ F-Dur für Sopran- und Alt-Solo, vierstimmigen gemischten Chor, Violoncello und Orgel, WAB 5 (1856)

Zwei „Asperges“ aeolisch bzw. F-Dur für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, WAB 3, Nr. 1 & 2 (1843–45)

Trauungs-Chor F-Dur für Soloquartett, vierstimmigen Männerchor und Orgel, WAB 49 (1865)

Vor Arneths Grab f-moll für vierstimmigen Männerchor und drei Posaunen, WAB 53 (1854)

„Afferentur regi virgines post eam“. Offertorium F-Dur für vierstimmigen gemischten Chor und drei Posaunen, WAB 1 (1861)

„Tantum ergo“. Hymnus Es-Dur für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, WAB 41, Nr. 3 (1846)

„Tenebrae“. Responsorium g-moll für vierstimmigen gemischten Chor a cappella von Franz Joseph Aumann (1728–1797) mit Posaunensatz von Anton Bruckner, WAB add 268 (1878)

Totenlied (II) F-Dur für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 47, Nr. 2 (1852)

114. Psalm G-Dur für fünfstimmigen gemischten Chor und drei Posaunen, WAB 36 (1852)


– Pause –

Anton Bruckner

„Pange lingua“ et „Tantum ergo“. Hymnus phrygisch für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 33 (1868)

„Tantum ergo“. Hymnus C-Dur für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, WAB 41, Nr. 4 (1846)

„Vexilla regis“. Hymnus phrygisch für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 51 (1892)

„Tota pulchra es, Maria“. Antiphon phrygisch für Tenor-Solo, vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, WAB 46 (1878)

„Libera me“. Responsorium F-Dur für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, WAB 21 (1843–45)

„Christus factus est“ (III). Graduale d-moll für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 11 (1884)

In Sanctum Angelum custodem. Hymnus phrygisch für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 18, Nr. 1a (1868)

In Sanctum Angelum custodem. Hymnus e-moll für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel, WAB 18, Nr. 1b (1868)

„Locus iste“. Graduale C-Dur für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, WAB 23 (1869)

„Inveni David“ (I). Offertorium f-moll für vierstimmigen Männerchor und vier Posaunen, WAB 19 (1868)

„Du bist wie eine Blume“ F-Dur für gemischtes Vokalquartett a cappella, WAB 64 (1861)

„Ecce sacerdos magnus“. Responsorium a-moll für vierstimmigen gemischten Chor, drei Posaunen und Orgel, WAB 13 (1885)

Besetzung

Tenebrae Choir

James Sherlock | Orgel

Nigel Short | Leitung